Hochsensibel im Beruf – so lernen Sie sich besser abzugrenzen

Hochsensibel im Beruf, was bedeutet das eigentlich? Vor 25 Jahren wusste ich noch nicht um dieses Thema. Hochsensibilität wurde erst 1995/96 durch Elaine Aron in diese Welt gebracht – Gott sei Dank, sage ich heute, denn für mich war dieses Erkennen (allerdings erst vor ca. 6 Jahren) hochsensibel zu sein, wie ein Befreiungsschlag. Eine Art Diagnose, die mir plötzlich erklärte, warum ich bin, wie ich bin und dass das völlig ok ist.

Doch bis es soweit war, bin ich jeden Tag a bissel mehr in meine eigene kleine Hölle hinabgestiegen, ohne es zu wissen und immer mit der Absicht, die Erwartungen der anderen zu erfüllen: meiner Eltern, meines Bruders, meiner Freunde, Kollegen und natürlich auch meiner Chefs, Dozenten und Lehrer – und daraus resultierend die Erwartungen an mich selbst.


Inhaltsverzeichnis: 

  1. Hochsensibilität im Job: Fünf Dinge, die hochsensible Frauen brauchen
  2. Hochsensibel im Beruf: Wertvolle Tipps bei Reizüberflutung & Burnout
  3. Hochsensibel im Beruf: Welcher Job ist ideal für Hochsensible & was können Sie bei der Wahl beachten? 
  4. Hochsensibilität als Karrierekick – Ihre Stärken machen Sie erfolgreich!
  5. Hochsensibel im Beruf: Souverän mit Ihrer Hochsensibilität umgehen!
  6. Hochsensibel m Beruf: Wie gehen Sie als „Normalsensibler“ mit einer hochsensiblen Kollegin um?
  7. Resümee

Ich wollte Kunst und Design studieren, malte gerne und wohl auch gut, war kreativ, liebte Mode, mich zu schminken und hatte jede Woche eine andere Frisur. Ich nähte leidenschaftlich gerne, doch schon in der Schule konnte ich damit keinen Blumentopf gewinnen. Deutsch, Mathe und Französisch waren die Hauptfächer, nicht Bildende Kunst, Musik oder Handarbeiten.

Also hörte ich irgendwann damit auf, es war nicht gewollt. In der Schule wurde ich immer schlechter, bis ich auf ein haushalts- und ernährungswissenschaftliches Gymnasium wechselte. Da ging‘s dann besser, aber es gab keinen Kunst-Leistungskurs (so hieß das damals noch). Damit war ein Designstudium nicht mehr möglich für mich. Schade. Ich ergab mich in mein Schicksal.

Wenn Träume, Träume bleiben…

Dann hatte ich die Idee in Richtung Stylistin zu gehen und suchte mir nach dem Abitur direkt einen Ausbildungsplatz als Friseurin. So startete man damals diese Karriere, ergaben meine Recherchen. Als ich dann mit dem Ausbildungsvertrag – voller Stolz – heim kam, brach ein kleines Donnerwetter über mich herein. Wie ich nur könnte? Mit Abi macht man doch keine Friseurlehre. Dafür hätten mich meine Eltern nicht aufs Gymi geschickt. Ich soll mir ein Beispiel an meinem Bruder nehmen. Der studiert. Super! Damit war dann auch das erledigt.

Dann studier ich halt auch, dachte ich mir. Und so begann ein typischer Leidensweg einer nicht erkannten Hochsensiblen, die so viel Emotion, Kreativität und Ideen in sich trug, die keiner haben wollte. Ich wurde ins Raster gepresst, musste funktionieren, wollte nicht enttäuschen. Ich habe gelernt, dass es nicht erwünscht ist eigene Vorstellungen vom Leben zu haben und diesen auch noch Raum zu geben, also passte ich mich an.

Mein Zuhause waren: Laute Großraumbüros, Leistungsdruck, knallharte Deadlines, gefühlte 60 Stunden Wochen inklusive hektischen Kundenbesuchen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich, dass ein solches Umfeld für mich als hochsensible Frau Gift ist und habe es nur gespürt…

Ich peitschte mich jeden Tag zu Höchstleistungen im Job und in der Beziehung, obwohl ich schon längst am Boden lag. Perfekt sein, ständig meine Grenzen überschreiten und trotzdem überleben, das war meine tägliche Challenge.

Meine Vergangenheit im Korsett der Gesellschaft…

Unter uns: Irgendwann dachte ich nur noch: „Das überlebe ich  die nächsten 5 Jahre nicht“.

Mit 30 brach ich schließlich unter all der Last zusammen. Heute nennt man es Burnout. Und hätte ich mir damals nicht Hilfe durch Therapeuten und Coaches gesucht, wer weiß, wo ich heute stehen würde. Doch erst ca. 15 Jahre später sollte ein Gespräch mit einer lieben Freundin noch einmal eine entscheidende Wendung in mein Leben bringen.

Sie erzählte mir von ihrer Hochsensibilität und dass sie auch bei mir diese Merkmale sieht. Ich recherchierte und dann gingen in mir die Lichter an: Ich erkannte mich selbst und konnte endlich JA! zu mir sagen. Zu meinem Vielfühlen, meiner Neugier, meiner Detailverliebtheit, meinem Wunsch nach Ruhe und Tiefgründigkeit. Ich verstand, warum ich bin, wie ich bin und befand: DAS IST GUT SO!

Mit diesem Erkennen erlaubte ich mir endlich in privater und auch beruflicher Hinsicht weitere Veränderungen in meinem Leben – angepasst an meine Bedürfnisse. Außerdem weiß ich inzwischen, dass ich mir mit der Selbstständigkeit (ich gründete 1998 meine eigene Werbeagentur) unbewusst einen großen Gefallen getan habe.  So konnte ich mir meine Arbeitsumgebung, den Arbeitsplatz, die Aufgaben und das Pensum, ja sogar die Menschen, mit denen ich zu tun haben wollte, selbst aussuchen.

Das Wissen um meine Hochsensibilität gab meinem Leben noch mal eine ganz neu Intensität und mir die innere Stärke und das Selbstbewusstsein endlich für mich noch mehr einzustehen.

Mittlerweile habe ich mein Dasein als Chefin einer Werbeagentur an den Nagel gehängt. Stattdessen folge ich heute meinem Herzensbusiness und begleite feinfühlige, hochsensible Frauen in ein Leben, in dem sie wieder selbst die Zügel in der Hand halten. Was übrigens auch im Kontext Festanstellung möglich ist. Auf was Sie dabei achten sollten, erfahren Sie jetzt:

Hochsensibel Beruf

 1. Hochsensibel im Job: Fünf Dinge, die hochsensible Frauen brauchen

a.) Finden Sie eine Tätigkeit, die Sinn für Sie macht

Klaro, nicht nur hochsensible Frauen wünschen sich eine Tätigkeit, die Sinn macht. Das tun wahrscheinlich alle Menschen! Aber: Für Sie als Hochsensible wiegt es deutlich schwerer, wenn Sie einerseits unterfordert und andererseits überfordert im Job sind.

Dabei geht es Ihnen wie vielen feinfühligen Frauen weniger um materielle Dinge, Status oder Karriere. Das heißt, Sie sind tendenziell eher weniger an klassischen Aufstiegsmöglichkeiten mit Personalverantwortung interessiert, sondern streben stattdessen eher nach Entfaltung im Beruf, habe ich recht? Mit ihren Fähigkeiten wollen Sie einen bedeutsamen Beitrag im Unternehmen leisten. Nur dadurch kann Ihr Beruf auch Ihre Berufung werden! Und das ist schließlich unsere heimliche Sehnsucht.

Mein Tipp: Bleiben Sie sich treu, suchen Sie nach genau diesem Job, wenn Sie ihn nicht schon gefunden haben. Achtung: Nur weil Sie sich in dieser Beschreibung wiederfinden, sollte Sie dennoch immer wert auf eine faire Entlohnung legen. Denn das ist ein wichtiger Faktor für die eigene Selbstfürsorge – gerade bei hochsensiblen Frauen.

b.) Suchen Sie nach passenden Aufgaben für inhaltliche Tiefe

Gerade unter den hochsensiblen Frauen finden sich viele vielseitig interessierte Damen, denen es leicht fällt, sich Zugang zu neuen Themenfeldern zu verschaffen. Oberflächlichkeiten und schnelles „Drüber-Hinweggehen“, ist wahrscheinlich auch nicht Ihr Ding, stimmt’s?

Ich vermute, Ihnen liegt, wie mir, viel daran, Dinge auch wirklich zu verstehen. Deshalb erfragen und hinterfragen Sie vieles und können Arbeitskollegen damit auch mal auf die Nerven gehen. Denn Ihre komplexen Überlegungen und Ausführungen sind für andere nicht immer nachvollziehbar.

Mein Tipp: Versuchen Sie sich bei der Teamarbeit um Themenbegrenzung, wenn ein getaktetes, effizientes Arbeiten verlangt wird. Ansonsten geraten Sie ins Stolpern. Übernehmen Sie Parts, in denen ausgiebiges Recherchieren von komplexen Konzepten notwendig ist oder verschiedene Ansichten verlangt werden. Das ist genau Ihr Ding – hier können Sie glänzen.

c.) Meiden Sie Großraumbüros 

Ei, ei, ei – gerade in Zeiten wo Großraumbüros und mobile Arbeitsplätze hip und trendy sind, kommen Sie als hochsensible Frauen an Ihre Grenzen. Denn die Flut von visuellen und auditiven Reizen in Ihrer unmittelbaren Arbeitsumgebung stellt häufig ein ernsthaftes Problem dar:

Eindrücke werden von Ihren Sinneskanälen weniger gefiltert und kommen mit „geballter Ladung“ in Ihrem Bewußtsein an. Das kann Sie enorm von Ihrer Arbeit ablenken und auf Dauer zu einem echten Energiekiller werden. Ein Einzelbüro, bei dem man die Tür schließen kann, ist hinsichtlich der Minimierung von Störquellen ideal für Sie.

Mein Tipp: Vielleicht findet sich in Ihrem Unternehmen ein Raum, in dem Sie als hochsensible Frau ungestört in Ruhe arbeiten können. Sprechen Sie auch mit Ihrem Vorgesetzten! Falls es vom Aufgabengebiet her infrage kommt, ist ein teilweises Arbeiten vom Home Office aus ebenfalls eine hervorragende Lösung.

d.) Ruhiges Arbeitsumfeld & entspannte Arbeitsphasen

Als hochsensible Frau sind Sie prädestiniert für Übererregbarkeit. Das heißt: Stark reizüberflutende und von der Anspannung her stark fordernde Situationen können Feinfühlige immer nur vorübergehend problemlos bewältigen.

Auch wenn Sie sich bemühen, sich zusammenzureißen und tapfer durchzuhalten, leiden Sie durch die Übererregung. Das wirkt sich kurzfristig nachteilig auf Ihre Umgänglichkeit mit anderen Menschen sowie Ihre kognitive Leistungsfähigkeit und die Kreativität aus. Langfristig drohen Ihnen Erschöpfungszustände und andere Krankheitssymptome. Beobachten Sie sich dafür einmal aus der Vogelperspektive – wann ist Ihnen zuletzt eine berufliche Situation zu viel geworden?

Mein Tipp: Eine Teilzeitbeschäftigung wäre am vorteilhaftesten für Sie, denn das Verhältnis zwischen Arbeit und Erholung entspricht Ihren Bedürfnissen als hochsensible Frau am ehesten. Bevor Sie nun vorschnell sagen, dass Sie es sich nicht leisten können, sollten Sie sich bewusst machen, dass Ihre Gesundheit das kostbarste Gut überhaupt ist. Ich habe sogar meinen gut bezahlten Job damals gekündigt, weil ich gemerkt habe, wie mich das alles zu Grunde richtet und mich letztendlich meine Gesundheit kostet. Wägen Sie gut ab, welchen Preis Sie bereit sind zu bezahlen.

 e.) Gutes Betriebsklima ist wichtig

Können Sie Stimmungen und Missstimmungen leicht erspüren? Und leiden Sie mehr noch als andere darunter, wenn im Unternehmen ein schlechtes Betriebsklima herrscht oder wenn es Konflikte zwischen Kollegen oder mit dem Vorgesetzten gibt? Wegen Ihres ausgeprägten Harmoniebedürfnisses beunruhigen zwischenmenschliche Probleme Sie zutiefst. Besonders natürlich, wenn Sie selbst beteiligt sind.

Schroffes Gesprächsverhalten von anderen nehmen Sie sich sehr zu Herzen und es beschäftigt Sie noch lange gedanklich, denn meistens geben Sie sich die Schuld an allem – richtig?

Mein Tipp: Gehen Sie – wenn möglich – offen mit Ihrer Hochsensibilität um. Natürlich haben hochsensible Bedürfnisse nicht per se Vorrang, aber nur „sprechende“ Menschen können Unterstützung finden. Erklären Sie Kollegen den Grund für Ihre Sensibilität. Dann fällt es Ihrem Gegenüber leichter, Ihr Verhalten einzuordnen, zu verstehen und damit umzugehen.

2. Hochsensibel im Beruf: Wertvolle Tipps bei Reizüberflutung & Burnout

a.) Gehen Sie raus an die frische Luft

Unsere digitale Welt verursacht Reizüberflutung und Stress. Vielleicht nehmen Sie sich ab sofort regelmäßig Auszeiten im Wald und in der Natur. Sie können hierbei sogar meditieren: Atmen Sie tief ein und aus, füllen Sie Ihre Lungen mit Sauerstoff. Das Spazieren im Wald schenkt uns eine tiefe Regeneration und Erholung, es unterstützt das Immunsystem und den gesunden Schlaf. Übrigens: Es reichen schon 7 Minuten Bewegung für die Regeneration aus – ideal für einen Spaziergang im Park in Ihrer Pause!

b.) Essen Sie natürlich – leben Sie gesund

Jaja, Sie können es wahrscheinlich nicht mehr hören, aber: Versuchen Sie viele natürlich Produkte zu konsumieren und viel zu trinken. Frisches Obst, frisches Gemüse unverarbeitete Lebensmittel. Ihr Körper ist ein empfindliches Ökosystem, das nur in einer bestimmten, optimalen Weise gesund bleiben kann. Oftmals unterdrücken wir unsere Selbstheilungskräfte durch den Konsum von zu viel Zucker, Kaffee und Fast-Food. Je mehr Sie sich von diesen schädlichen Gewohnheiten trennen, umso einfacher hat es Ihr Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Übrigens: Für hektischen Büro-Zeiten liefert, anstatt Schoki und Co, ein gesunder Müsliriegel, Studentenfutter oder ein Apfel die nötige Energiezufuhr. Bei mir hat diese Umstellung Wunder bewirkt. Zucker und Kohlenhydrate machen mich z.B. aggressiv und hyperaktiv.

c.) Lernen Sie Entspannungstechniken

Lernen Sie eine Entspannungstechnik, die Ihnen als hochsensible Frau gut tut. Das muss nicht viel Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Hauptsache, Sie gewinnen Ruhe und entspannen sich.

Um herauszufinden, was Ihnen gut tut, nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand und ergänzen Sie doch mal folgenden Satz, mit mindestens 15 Antworten – ja, das kann eine Challenge sein, nehmen Sie sie an:

  • Ich kann mich gut entspannen, wenn/bei …
  • Es beruhigt mich, wenn…
  • Ich fühle mich gut, wenn…
d.) Laden Sie Ihren Akku wieder auf

Dazu habe ich Ihnen eine wundervolle Technik, die ich selbst immer wieder einsetze, vor allem in stressigen Zeiten: Powernapping.

  1. Begeben Sie sich an einen Ort, wo Sie ungestört sind und setzen Sie sich bequem hin – das kann zum Beispiel die Toilette im Büro sein.
  2. Nehmen Sie Ihren Schlüsselbund in die Hand und lassen Sie diesen Arm einfach herunterhängen. Halten Sie die Hand dabei so, dass der Schlüsselbund herausfällt, sobald sich Ihre Hand öffnet.
  3. Geben Sie sich nun Ihrer Müdigkeit hin und schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich, bis Sie einschlafen. In den ersten Minuten des Schlafes schöpfen Sie die meiste Energie.
  4. Nach ca. fünf bis sieben Minuten entspannen sich Ihre Muskeln, die Hand öffnet sich „automatisch“ und die Schlüssel fallen zu Boden. Sie wachen auf.
  5. Gehen Sie ein paar Schritte, um Ihren Kreislauf zu aktivieren.
  6. Wenn Sie am Anfang “geschlaucht” sind, legt sich das sehr schnell und Sie haben neue Energie für den Arbeitstag.

3. Hochsensibel im Beruf: Welcher Job ist ideal für Hochsensible & was können Sie bei der Wahl beachten?

Fangen wir doch zunächst mal damit an, welchen Job Sie NICHT auswählen sollen:

Obwohl Sie sich als hochsensible Frau und Angestellte durch ihre Empathiefähigkeit sehr gut für den Umgang mit Menschen eignen, ist eine ununterbrochene Arbeit mit Menschen, auf Dauer kritisch zu betrachten. Warum? Wenn Sie zum Beispiel im Service, im sozialen, pflegerischen und medizinischen Bereich arbeiten, haben Sie es mit einer ständigen Reizüberflutung zu tun. Womöglich verlangt Ihnen diese Arbeit zudem ab, von einem zum anderen Kunden, Klienten oder Patienten hetzen zu müssen. Das könnte Sie stark belasten, stressen und energetisch auslaugen. Deshalb achten Sie, bei solchen Berufen, für ausreichend Abgrenzung beziehungsweise gestalten Sie sich Ihren Arbeitsalltag so, dass er nicht zur Belastung wird!

Hochsensibel im Beruf: Und welche Jobs sind nun für Sie geeignet?

Als feinfühlige Arbeitnehmerin verfügen Sie über ein Organisationstalent, von dem andere nur träumen können. Sie sind in der Lage gut zu koordinieren, den Überblick über Arbeitsabläufe zu behalten und fungieren perfekt als Schaltstelle. Es fällt Ihnen leicht, eine Vielzahl von Einzelinformationen aufzunehmen und zu verknüpfen. Es darf allerdings um sie herum nicht permanent zu turbulent zugehen (wie z. B. im Service). Als hochsensible Frau werden Sie zufriedener, wenn sie sich einen Beruf aussuchen, für den Fach- oder Expertenwissen erforderlich ist.

Und hier noch ein paar Zahlen aus einer Umfrage von hochsensible.eu mit hochsensiblen Menschen zum Thema Beruf. Demnach sind die für Hochsensible am besten geeigneten Berufsfelder aus diesen Bereichen:

  • Musik und Kunst mit 95,5 %
  • Psychologie mit 87,9 %
  • Geistes- und Sozialwissenschaften mit 82,9 
  • Sprachen (71,6 %),
  • Erziehung und Lehre (69,7 %)
  • Land- und Forstwirtschaft (66,3 %)
  • Sport- und Bewegung (65,4 %)
  • Medizin und Pflege (64,9 %) und
  • Naturwissenschaften (64 %)

Abgeschlagen waren folgende Bereiche:

  • Bau und Architektur (39,3 %)
  • Unternehmensorganisation und Management (28,7 %)
  • Medien (26,7 %) sowie
  • Verwaltung und Recht (21,1 %)

Als eher ungeeignet wurden folgende Berufsfelder angegeben:

  • Verkehr und Logistik (7,3 %)
  • Produktion und Fertigung (8,4 %)
  • Politik (11,8 %)
  • Büro und Sekretariat (15,3 %)
  • Versand und Handel (16 %)

4. Hochsensibilität als Karrierekick im Beruf – Ihre Stärken machen Sie erfolgreich!

Als hochsensible Arbeitnehmerin sind Sie wahrscheinlich sehr geschätzt – sofern Sie an der individuell für Sie richtigen Stelle eingesetzt werden.

Zu den Stärken hochsensibler Frauen im Beruf zählen:

    • Zuverlässigkeit
    • gewissenhaftes Arbeiten
    • ein ausgeprägter Wille, Leistung zu erbringen
    • die Bereitschaft, sich dafür intensiv einzusetzen
    • eine facettenreiche Wahrnehmung,
    • der Blick auf das „große Ganze“ ohne dabei Details zu vergessen
    • Kreativität
    • Empathie
    • Blick auf Wachstum
    • gute Teamfähigkeit mit ausgeprägtem Werteverständnis
    • Fähigkeit zur Reflexion
    • eine gute Intuition
    • Begeisterungsfähigkeit
    • der ausgeprägte Drang, sich Wissen anzueignen

Finden Sie sich hier wieder? Sie merken, Sie haben als hochsensible Frau eine ganze Palette von Fähigkeiten, die mit der richtigen Förderung für einen Karrierekick sorgen. Werden Sie sich dem bewusst, dass Sie einer der Leistungsträger in Ihrem Unternehmen sind. Kernkompetenzen wie Gewissenhaftigkeit, Selbstständigkeit, verlässliches Arbeiten und Teamfähigkeit sind Ihre „Asse im Ärmel“. Glauben Sie’s mir – Sie können und sind mehr als Sie von sich vermuten!

Noch mehr Komplimente gefällig? Gerne, in diesem Fall kann es gar nicht genug geben: Sie haben durch ihre hohen sozialen Fähigkeiten einen guten Einfluss auf das Arbeitsklima, sind optimale Mediatoren und in der Kundenakquise oder -betreuung äußerst talentiert. Durch die schnelle Aufnahme und Verarbeitung von Informationen arbeiten Sie unglaublich effizient (wenn Sie sich nicht verzetteln). Sie denken „anders“, was Sie zu einer sehr kreativen und innovativen Arbeitskraft macht. Mehrere Studien konnten das übrigens schon beweisen – touché, keine Chance für Ihre innere Kritikerin!

Auch der zunehmende Fachkräftemangel spielt Ihnen als feinfühlige Frau „in die Karten“, denn Fachkompetenzen besitzen Sie, aufgrund Ihrer vielfältigen Interessen.

5. Herausforderung Beruf: Souverän mit Ihrer Hochsensibilität umgehen! 

Kennen Sie diese typischen Sätze auch aus Kindheit oder Vergangenheit?!

  • „Was du nur immer hast“
  • „Du bist überempfindlich“
  • „Mensch, bist du schwierig“
  • „Och nö, du machst es kompliziert“
  • „Stell dich nicht so an!“

Und dann immer diese gut gemeinten RatSCHLÄGE:

  • „Hör einfach nicht hin!“
  • „Leg dir doch einfach ein dickeres Fell zu!“
  • „Nimm dir nicht alles so zu Herzen!“.

Feinfühlige Menschen bekommen diese von klein auf immer wieder zu hören, denn für Ihre Mitmenschen ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, wie Sie so extrem empfindlich gegenüber Geräuschen, Gerüchen, optischen Wahrnehmungen, Berührungen und emotionalen Eindrücken sein können.

Dieses Unverständnis, das Ihnen entgegen schlägt, hat vermutlich irgendwann dazu geführt, dass Sie annehmen, mit Ihnen stimmt etwas nicht. Sie fühlen sich irgendwie verkehrt und als Außenseiterin, sind voller Selbstzweifel und hadern mit Ihrer Wesensart.

Wissen Sie, ob Sie hochsensibel sind?

Noch zu wenige Frauen wissen, dass sie wundervolle Gabe in sich tragen, beziehungsweise wie Sie mit dieser Feinfühligkeit im Beruf umgehen können. Wichtig zu wissen ist, dass aufgrund der intensiven Wahrnehmung auf intensive Arbeitsphasen stets ruhigere Phasen folgen sollten. Ist in der einen Phase viel Trubel, ist es hilfreich, die anschließende Phase mit stiller, reizarmer Arbeit für sich alleine zu verbringen.

ACHTUNG! In vielen Firmen hat es sich eingebürgert, auch in der Mittagspause über dienstliche Belange zu sprechen. Je emotional aufgeladener ein Thema ist, umso verlockender ist es auch, mit den Kollegen darüber zu quatschen – logisch!

Aber aufgepasst: Wenn Sie sich etwas von der Seele reden möchten, Sie Frust und Dampf ablassen wollen, achten Sie nicht unbedingt auf sich. Warum? Sie sind mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei der Firma, den Kollegen und Konflikten, nicht bei sich selbst.

Sollten Ihre Kollegen Sie mittags aufsuchen, um Ihnen ihren Frust anzuvertrauen, überlegen Sie zweimal, ob Sie nicht als „Mülleimer“ missbraucht werden. Besonders Hochsensible sind beliebte Gesprächspartner, denn sie können gut zuhören und vermitteln. Doch achten Sie sehr genau darauf, sich nicht ausgenutzt werden. Denn viele Angestellte haben Angst, ihre Themen dort zu klären, wo sie eigentlich hingehören: beim Vorgesetzten. Also, bewahren Sie Ihre Privatsphäre und grenzen Sie sich mit gutem Gewissen ab.

6. Hochsensibel im Beruf: Wie gehen Sie als „Normalsensibler“ mit einer  hochsensiblen Kollegin um?

Sie würden sich selbst nicht als hochsensibel einschätzen, haben aber vermutlich ein hochsensible Kollegin? Dann freuen Sie sich – in ihr haben Sie einen echten Teamplayer an Ihrer Seite! Nix mit Intrigen oder fiesen Spielchen.

Doch was können Sie als „Normalsensible“ tun, um mit „Ihrem“ Hochsensiblen harmonisch auszukommen? Es kann zum Beispiel hilfreich sein, die Besonderheiten von Hochsensiblen gedanklich nachzuvollziehen. Sie können sich also vorstellen, wie es Ihnen bei totaler Reizüberflutung ergehen würde und wie Sie selbst helfen würden. So können Sie in die Welt der hochsensiblen Person eintauchen und sie besser verstehen.

Hochsensible Personen wissen über ihre Stärken und verurteilen sich stark für ihre Schwächen. Das Wichtigste ist, dass Sie als emphatische Kollegin die Sorgen der feinfühligen Kollegen ernst nehmen. Noch mehr Fingerspitzengefühl gilt es bei Konflikten zu beweisen.

Denn Hochsensible sind nicht perfekt und machen Fehler, wie wir alle. Doch für diese sind solche Momente Höllenqualen. Wenn Sie Kritik üben, dann tun Sie das bitte unbedingt konstruktiv. Geben Sie vor allem ein sachliches Feedback und werden Sie nicht persönlich verletzend. Hochsensible sind Meister im Differenzieren und haben eine große Abneigung gegenüber Generalisierungen.

Der damalige Teamleiter einer meiner Klientinnen, kritisierte zum Beispiel ihren Schreibstil beim Abschlussgespräch eines Praktikums mit der Aussage, dass er „mehr Schatten als Licht sehe“. Nein, das ist nicht konstruktiv, empathisch oder differenziert. Vielmehr zeigt es SEINEN Mangel an sozialer Kompetenz.

Dazu gehört auch, Eigenheiten zu respektieren, etwa wenn die hochsensible Kollegin die Pause allein verbringen will. Viele hochsensible Menschen brauchen diese Zeit, um sich zu regenerieren. Diese Abgrenzung hat nichts mit Ihnen persönlich zu tun und ist keine Zurückweisung!

7. Resümee 

„Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst. Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in der Welt. “

Hochsensibel im Beruf: Wenn Sie feinfühlig und hochsensibel sind, sollten Sie bei der Wahl Ihres Berufs ganz besonders sorgfältig und rücksichtsvoll vorgehen. Sie müssen nicht wie die anderen sein – sie müssen kein Hamster im Hamsterrad werden oder bleiben. Sie haben immer das Recht auszusteigen, nach Ihren individuellen Möglichkeiten zu suchen. Das zeugt von Stärke. Eine innere Stärke, die viele Menschen nicht besitzen oder erst wieder entdecken müssen.

Leider fühlt sich eine berufliche Entwicklung oftmals wie Scheitern an. Aber denken Sie doch mal daran, was der Schmetterling zuvor war: eine Raupe. Vertrauen Sie mir: „Es ruckelt immer etwas, wenn wir in den nächsten Gang schalten“.

Wenn Sie einige der oben genannten Punkte beherzigen, bin ich mir sicher, dass Sie bestens gerüstet sind, sich in der lauten Business-Welt, mit Ihren Fähigkeiten leise und effizient zu behaupten. Ich wünsche es Ihnen von ganzem Herzen, von Hochsensibler zu Hochsensibler! Und wenn Sie Unterstützung brauchen, dann wissen Sie ja jetzt, wo Sie sich diese holen können. Ich bin gerne an Ihrer Seite.

Eine Bitte: Setzen Sie sich nicht zeitlich unter Druck und befriedigen Sie nicht die Erwartung von anderen Menschen. Halten Sie an Ihren Bedürfnissen fest, träumen Sie und machen Sie Ihr Leben zur Ihrer Spielwiese! Und erlauben Sie sich unbedingt Pausen.

WARUM? WEIL SIE ES SICH WERT SIND!

Von Herzen: Ihre Martina

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>>>   HOCHSENSIBEL: gelassen und stark Frau sein!

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Hochsensibel? Dann gehörst du zu den 20% deren Nervensystem darauf ausgelegt ist, mehr Stimulation aufzunehmen.

Dies kann sich als ungeübte Hochsensible überwältigend anfühlen und dazu führen, dass du in deinen Schatten statt in deinen Stärken  stecken bleibst.

Das muss nicht sein. Impulse, wie du das ändern kannst, findest du hier ganz viele.

Entfache dein Lebensfeuer neu und befrei dich von diesen hinderlichen Glaubenssätzen. Für immer:

Bist du hochsensibel? Hier findest du Klarheit darüber:

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Hi, ich bin Martina!

Hi, ich bin Martina!

Du nimmst dich zurück, weil du Angst hast, was andere über dich denken könnten. Du hast schlaflose Nächte, weil du dir den Kopf zerbrichst, ob das, was du tust wirklich gut genug ist.

Es reicht! DU willst dich endlich so zeigen, wie du bist! Ohne Maske? Stattdessen Echt. Pur. Du.

Wenn du bereit bist:

  • für dich selbst 100% die Verantwortung zu übernehmen,
  • ja zu deinen Gefühlen zu sagen und
  • mutig deine eigenen Regeln zu kreieren und zu leben…

dann ist der Weg frei, die „sensitive Rebellin“ in dir zu erwecken und voller Selbstvertrauen in deine Freiheit zu gehen. Dann ist dein Weg frei für UNUMSCHUBSBAR!

Ich kann es kaum erwarten, dich auf deinem Weg zu begleiten.

Und wenn du sogar schon einen Schritt weiter gehen und mit mir persönlich sprechen willst, um herauszufinden, was ein sinnvoller nächster Schritt für dich ist. Dann buche dich gerne für ein kostenfreies & unverbindliches StartGespräch mit mir ein.

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