„So was steht mir einfach nicht! Ich kann mich nicht trennen! Er hat mich nicht gelassen! Das hast du jetzt aber verbockt“ Wer kennt sie nicht, diese liebgewordenen Begleiter, die uns Tag ein, Tag aus, das Leben a bissel leichter machen – denken wir! „Das hast du falsch verstanden! Das ist doch deine Verantwortung! Ich kann das nicht! Ich weiß auch nicht, was das Problem ist! Davor hab ich Angst!“ Diese Liste könnte ich jetzt ewig lang erweitern. Und Sie sicher auch 😉
Aber sind Ausreden denn wirklich so schlimm?
Nein, eigentlich nicht. Manches Mal helfen Sie einem auch, sich aus unangenehmen Situationen herauszuwinden, ohne gleich ein großes Fass an Diskussion und vielleicht auch Verletzung auf zu machen. Damit haben Sie sogar eine schützende Funktion, will ich behaupten, denn sie bewahren, in der Tat, vor unnötigen Konfliktsituationen. Wir müssen uns ja das Leben nicht unnötig schwer machen. Doch Achtung! Ausreden können uns auch in unserem Handeln blockieren. So winden wir uns um eine schon längst nötige Aussprache mit dem Partner, Chef oder der Kollegin herum. Krallen uns am Problem fest, statt nach der Lösung zu suchen und suhlen uns in unserem Schmerz statt endlich Ordnung in unser Leben zu bringen und uns von den Dingen oder Menschen zu befreien, die uns schaden.
Was Ausreden so alles können.
Mit Ausreden blockieren wir uns oft selbst ohne es zu bemerken, wir sind also in einem unbewussten Modus – und genau das ist das fatale daran. Ich erinnere nur an die Geschichte mit dem Messer aus meinem letzten Blogartikel zum Thema „Entscheidung treffen“. Wenn wir bewusst sind können wir uns nicht schaden! „Ich habe ja redlich nach einer Lösung gesucht, aber alles, was ich mir so ausgedacht habe, kann ich aus den verschiedensten Gründen (Ausreden) nicht umsetzen?!!“, und damit geben Sie sich selbst den Freispruch, nicht weiter handeln, ja nicht die Verantwortung für SICH SELBST und Ihre Situation übernehmen zu müssen. So einfach. Ende. Aus. Klappe zu. Affe tot. Die anderen sind schuld, ich hab ja alles versucht und darf – Gott sei dank – da bleiben, wo ich bin!
Was genau tun Sie da eigentlich?
Sie bremsen sich damit selbst komplett aus und manövrieren sich selbst lieber in eine unangenehme Situationen, anstatt für Ihr Handeln die Verantwortung zu übernehmen – für Ihr EIGENES Leben – so verhindern Sie in die Veränderung gehen zu müssen. Es ist besser in der bekannten Komfortzone sitzen bleiben, statt einen Schritt hinaus ins unbekannte Abenteuerland zu wagen: Bähhh, ist ja alles so unbequem da draußen 😉 Was für ein Wahnsinn!
BEHALTEN SIE DIE MACHT IN IHREN HÄNDEN
Warum geben Sie die Macht für Ihr Dasein eigentlich so leichtfüssig und freiwillig aus der Hand und damit an andere ab? Statt dessen suchen Sie fleißig Argumente, warum Ihr Verhalten und Ihre Ausreden absolut sinnvoll und richtig, und damit vermutlich noch zum Vorteil aller Beteiligten sind?!
Doch wenn der Schmerz zu groß ist, die Ausreden Sie so ausbremsen und stoppen, dass Sie diesen Stillstand nicht mehr aushalten. Dann wird es Zeit diese GEDANKEN – und Ausreden sind nichts anderes als Ihre EIGENEN Gedanken – doch mal zu hinterfragen, ob die denn wirklich so richtig sind. Und bitte, jetzt nicht mit dieser Ausrede „Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann!“ oder „Ich hab Angst!“, die nächste Ausrede fabrizieren, gell?!
Ihr Weg raus aus dem Stillstand!
Mein liebstes Werkzeug, um diese Gedanken- und Ausredenschlaufe zu durchbrechen, ist hier The Work von Byron Katie. Mit ihren 4 Fragen wirft sie uns so herrlich auf uns selbst zurück und macht unmissverständlich klar: ES SIND IHRE GEDANKEN!!!!! Nicht die Ihres Gegenübers.
SIE ALLEINE ENTSCHEIDEN, WAS SIE DENKEN
Kein anderer hat die Macht darüber. Sie meinen doch, die anderen können Ihre Gedanken sehr wohl beeinflussen? Gratuliere, Sie haben schon wieder eine äußerst hilfreiche Ausrede gefunden, nicht in die Eigenverantwortung gehen zu müssen. Das ist in Ordnung. Dann entscheiden Sie sich nur bitte bewusst dafür, noch a bissel in dem eigenen Stillstand zu verharren und erklären Sie sich einverstanden den Schmerz noch eine Weile aus zu halten. Ehrlich, das ist vollkommen in Ordnung, nur bitte, tun Sie das in vollem Bewusstsein! Und schließen Sie Ihren Frieden mit sich selbst. Auch das kann befreiend sein.
Diese 4 Fragen sind nix für Jammerlappen!
Wie kann ich jetzt dieses unbewusste Gedankenkarussell im Kopf stoppen? Wie die Gedanken entlarven, die mich blockieren und mit dem Deckmäntelchen des „Ich meins ja nur gut mit dir“ daher kommen? Kann ich mir denn wirklich in jedem Moment bewusst sein, was ich denke? Vermutlich nicht, oder doch? (Achtung: Ausrede ;))
Wahr ist bestimmt, dass es zu Anfang ein Üben braucht um eine gewisse Routine zu entwickeln und auch ein Bewusstsein für solch hinderliche Gedanken.
IHR GEFÜHL – IHR WARNSIGNAL
Ein erstes Warnsignal ist, meiner Meinung nach, das eigene Gefühl, vor allem das negative, um solch sabotierende Gedanken aufzudecken. Die Kunst liegt darin, auch das aller kleinste, negative Gefühl wahrzunehmen um den Blick auf dieses hemmende Gedankengut frei zu geben. Denn ein negatives Gefühl ist der Hinweis auf „Achtung! Ausrede im Anmarsch!“. Das kann ein leiser Zweifel, ein Unwohlsein, eine nicht wirklich greifbare Unsicherheit sein, ein leichtes Bauchgrimmen, ein zugeschnürter Hals ein kaum spürbarer Druck auf der Brust. Was auch immer es ist, spüren Sie hin, nehmen Sie wahr, geben Sie ihm den Raum und fragen Sie sich…
- Können Sie wirklich mit ABSOLUTER SICHERHEIT wissen, dass IHR Gedanke wahr ist? Ja oder Nein? Bitte beantworten Sie diese Frage ganz ehrlich, denn Sie können in 100% der Fälle sich sein, dass NICHT mit Sicherheit sagen können, das IHR Gedanke wahr ist. Oder haben Sie ihn mehrfach überprüft, mit dem Gegenüber, dem Sie diesen Gedanken unterstellen gesprochen? Und selbst wenn das so ist und er das bestätigt, woher nehmen Sie beide die Sicherheit, das dieser Gedanke wahr ist? Ein andere denkt vielleicht gerade das Gegenteil. Also was stimmt jetzt? was ist wahr?
- Wie reagieren Sie, was passiert, wenn Sie diesen Gedanken glauben? Beschreiben Sie Ihre Gefühle, Körperempfindungen, Verhaltensweisen, Ablenkungsmanöver etc.
- Wer oder was wären Sie OHNE diesen Gedanken – in genau der selben Situation? Beschreiben Sie auch hier wieder Ihre Gefühle, Körperempfindungen, Verhaltensweisen, Ablenkungsmanöver etc.
- Die Umkehrung: Version A: Jetzt kehren Sie Ihren Gedanken ins Gegenteil um. So wird z.B. aus „Ich bin nicht gut genug“, ein „Ich bin gut genug“. Und finden Sie jetzt mindestens 3 konkrete Beispiele, warum dieser Satz genauso wahr sein könnte, wie der ursprüngliche. Version B: Eine weitere Umkehrung ist zu „mein Denken“ möglich, also zu „Ich denke, ich bin nicht gut genug“ und finden Sie hierfür bitte mindestens 3 konkrete Beispiele.
Schon a bissel unangenehm, wenn Frau Ihre Gedanken und Ausreden, ja sich selbst, entlarvt, gell?! Doch das Gute daran ist, jetzt haben Sie die Macht wieder in Ihrer Hand und Sie können sich – AB JETZT – ganz bewusst entscheiden, wie Sie weitergehen und welche Macht Sie diesem Gedanken zukommen lassen. Und DASSSSSSS ist doch das wirklich großartige daran. Sie sind der Regisseur in IHREM Lebensfilm und nicht irgendjemand anderes.
Am Anfang ist es ungewohnt, doch ich bin mir sicher, auch Sie werden schnell Gefallen daran finden, denn genau so wird ihr Leben leichter. VERSPROCHEN!
…also nehmen Sie es wieder selbst in die Hand.
WARUM? WEIL SIE ES SICH WERT SIND!
Von Herzen
Ihre Frau WENDEROCK
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